Diese Aussage, die John F. Kennedy zugeschrieben wird, hat mir bewusst gemacht, was das Wort „Krise“ bei mir auslöst: Etwas ist nicht in Ordnung. Und zwar so sehr, dass alle Alarmlämpchen rot aufleuchten. „Wir sind in einer Krise“ – Stress breitet sich aus. Hoffnungslosigkeit kommt auf. Das Bild, das ich vor mir sehe, ist ein Wagen, der im Schlamm feststeckt.
Vor lauter roter Warnlampen und der damit einhergehenden Hoffnungslosigkeit kommt kein Gedanke an die Möglichkeiten, die in einer Krise stecken. Eine Krise bedeutet ja „nur“, dass es SO nicht weitergehen kann. Aber es heisst NICHT, dass es überhaupt nicht mehr weitergeht. Es braucht vielleicht etwas Fantasie, Gedankenarbeit oder Herzarbeit, damit ich einen Weg finde. Und genau darin sehe ich die positive Seite der Krise: Ich kann wieder kreativ werden. Ich habe die Möglichkeit zur Veränderung. Ich kann mich mit all meinem Wissen, meiner Erfahrung, meinen Fähigkeiten und meinem Wesen einbringen für einen anderen, einen neuen Weg.
Es geht weiter! Vielleicht entscheide ich mich – um das Bild vom Wagen im Schlamm weiterzumalen – aus dem Wagen auszusteigen und zu Fuss weiterzugehen. Oder ich nehme ein Sonnenbad auf dem Dach des Wagens. Oder ich geniesse die Landschaft um mich herum, die ich bis dahin gar nicht wahrgenommen habe. Oder ich wende mich dem / den anderen Insassen zu und wir führen – vielleicht seit langer Zeit mal wieder – gute und tiefe Gespräche.
Es ist so öffnend und entspannend, das Wort „Krise“ durch die Brille der beiden chinesischen Schriftzeichen für Gefahr und Gelegenheit/Chance anzusehen. Wenn ich eine Krise so betrachte, nimmt sie mir nicht die Handlungsfähigkeit, ich fühle mich nicht mehr gelähmt. Ich fühle mich herausgefordert, aufgefordert, angesprochen.
Wenn ich es so bedenke, freue ich mich schon fast auf die nächste Krise, um diese Erkenntnis so richtig umzusetzen.
Quelle: Sabine Roesner
Wer war John F. Kennedy?
John Fitzgerald „Jack“ Kennedy (* 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts; † 22. November 1963 in Dallas, Texas), häufig auch bei seinen Initialen JFK genannt, war von 1961 bis 1963 der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Kennedy war Mitglied der Demokratischen Partei und der erste US-Präsident römisch-katholischer Konfession. Wegen seines jungen Alters und seines Charismas verkörperte er für viele die Hoffnung auf eine Erneuerung der USA. Die Hintergründe seiner Ermordung 1963 sind bis heute in der Öffentlichkeit umstritten.
Das gute Aussehen des jungen Präsidenten, sein gewaltsamer Tod und der Glanz, der ihn und den gesamten Kennedy-Clan umgibt, trugen dazu bei, dass sich ein regelrechter Kennedy-Mythos bildete. Laut einer amerikanischen Umfrage aus dem Jahr 2003 wurde Kennedy als größter amerikanischer Präsident neben Abraham Lincoln betrachtet. Hierzu trug auch seine Witwe bei, die in einem Interview das Leben und Regieren ihres Mannes als Camelot umschrieb, das mythische Schloss von König Artus und seiner Tafelrunde. Dadurch erschien das Attentat nachgerade als Königsmord, als Sakrileg. Die starke Faszination, die auch über 50 Jahre nach seiner Ermordung von Kennedy ausgeht, zeigte sich im Februar 2013, als bei einer Versteigerung eine von ihm in der Air Force One getragene Fliegerjacke einen Erlös von 570.000 US-Dollar erzielte.
Quelle: wikipdia