Am 17. Oktober 1979 gab das Nobelpreiskommittee bekannt, dass die Ordensschwester Mutter Teresa den Friedensnobelpreis bekommt. Die katholische Nonne war Gründerin des Ordens “Missionarinnen der Nächstenliebe” und wirkte in den Slums von Kalkutta.
Jemand wie Mutter Teresa muss es wissen, kaum eine andere Frau hat so öffentlich und sichtbar wirksam sich für Menschen in aller größter Armut eingesetzt: ob in ihrer Heimat Albanien und dann in Bengalen, Bangladesch und vor allem Kalkutta (Indien). Täglich hat sie in den Slums erlebt, wie Menschen am Rande des Existenzminimums und in unwürdigen Lebensbedingungen ihr Überleben zu sichern versuchen. Sie war unermüdlich im Einsatz für ihre Anliegen und forderte ohne Scheu die Politik zum Umdenken. Es sollte und durfte ihrer Überzeugung nach nicht sein, dass Güter und Besitz auf der Erde so ungleichmäßig und ungerecht verteilt sind, wie auch in letzten veröffentlichten Untersuchungen zu lesen war. Dieser Satz von Mutter Teresa hat noch eine Erweiterung über die materielle Armut hinaus, auch das wird sie so beim Blick in die Augen der Menschen gesehen haben: Die gefühlsmäßige Armut – Einsamkeit und erfahrene Lieblosigkeit – können dem Menschen sogar schlimmer schaden. Dann helfen auch Geld und Gut, ein pralles Bankkonto und viel Besitz nicht weiter. „Nur die Liebe lässt uns leben“, so hieß einmal ein bekannter Schlager und er sagt etwas Wichtiges, dass wir angewiesen sind auf erfahrene Zuwendung und Zuneigung. Isolation und Ausgrenzung können uns in der Seele schaden und verletzen, so wie es die Armut in anderer Weise tut. Auch bei uns im Hospiz kann es zu dieser Einsamkeit kommen. Angehörige, die nicht mehr vorbeischauen, Kinder, die mit dem Sterben ihrer geliebten Eltern, Großeltern oder sogar Geschwister nicht umgehen können.
So liegt es an uns, alles für unsere Gäste zu tun, damit sie ihren letzten Lebensweg mit viel Freude nehmen können und der Übergang vom Leben zum Tod so angenehm wie möglich ist.
Für Angehörige oder ehemalige Angehörige bieten wir in diesem Zusammenhang ab 2021 einmal im Monat unsere Veranstaltung „Lichtblick“ an. Hier gibt es die Möglichkeit mit unseren erfahrenen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Mitarbeitern im Gespräch Ihre Probleme, Sorgen und Ängste zu bereden. Wir möchten für Sie da sein. Alles kann besprochen werden, nichts muss.Sie sind herzlich eingeladen. Natürlich stehen wir auch außerhalb dieser Veranstaltungen an Ihrer Seite.
Zur Person Mutter Teresa
Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Üsküp (heute Skopje) im Osmanischen Reich, auf dem Gebiet des heutigen Nordmazedonien, geboren. Gonxha wuchs als Kind einer wohlhabenden katholischen albanischen Familie zusammen mit ihrer Schwester Aga und ihrem Bruder Lazar auf. Ihre Schulausbildung erhielt Gonxha an einer katholischen Mädchenschule in Shkodra. Schon im Alter von zwölf Jahren entschied sie sich für ein Leben als Ordensfrau und bat im Alter von 18 Jahren um die Aufnahme ins Noviziat der Loretoschwestern. Mutter Teresa war eine indische Ordensschwester und Missionarin. Weltweit bekannt wurde sie durch ihre Arbeit mit Armen, Obdachlosen, Kranken und Sterbenden, für die sie 1979 den Friedensnobelpreis erhielt. In der katholischen Kirche wird Mutter Teresa als Heilige verehrt.
Heiligsprechung durch Papst Franziskus
Im September 2016 sprach Papst Franziskus die albanische Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin heilig. Vor Hunderttausenden Pilgern verlas der Papst auf dem Petersplatz in einer feierlichen Zeremonie die Formel der Heiligsprechung. Für das Ereignis waren Menschen aus aller Welt nach Rom gereist. In seiner Rede würdigte Papst Franziskus Mutter Teresa als “besonderes Beispiel der Nächstenliebe und der Großherzigkeit für die Armen”.
Quellen: