„Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“
In den meisten Fällen ändern sich Dinge oder Lebensumstände der Menschen nur dann, wenn es für eine Veränderung einen triftigen Grund gibt. Warum sollte man auch etwas ändern, was sich bewährt hat und damit auch als gut betrachtet werden kann.
Mit Veränderungen sind häufig auch Risiken verbunden. Was man hat, das weiß oder kennt man. Was man bekommt, birgt eine Reihe von Unwägbarkeiten
Das Meckern und Mosern an gegebenen Zuständen ist doch immer eine leichte Sache. Sie aber auch besser zu machen, sie klug zu modifizieren, gar zur revolutionieren und praxisnah in den Alltag zu integrieren ist eine ganz andere Sache, die Talente und Wissen erfordert. Zudem braucht es die Nachhaltigkeit, damit die Veränderungen auch tatsächlich ihre Wirkung zeigen. Denn es soll nicht wie eine Seifenblase zerplatzen und uns anschließend ein Desaster zurück lassen.
Georg Friedrich Lichtenberg, der Physiker und Schriftsteller, spricht nachsinnend über die Änderung von Verhältnissen und stellt dabei fest, dass es keineswegs eindeutig ist, ob etwas besser werden wird, wenn es anders wird. Gleichzeitig gilt für ihn aber auch, dass es anders werden muss, wenn es gut werden soll.
Leichter gedacht als getan. Dennoch ist es stimmig. Ob er als Physiker und Schriftsteller nun mit seinen Worten gesellschaftliche Veränderungen im Sinn hatte oder auf Veränderungen technischer oder physikalischer Art gedanklich abzielte, ist dabei zweitrangig, weil es generell für alle Zustände gilt, die denkbar sind.
Georg Christoph Lichtenberg
Georg Christoph Lichtenberg (* 1. Juli 1742 in Ober-Ramstadt bei Darmstadt; † 24. Februar 1799 in Göttingen) war ein Physiker, Naturforscher, Mathematiker, Schriftsteller und der erste deutsche Professor für Experimentalphysik im Zeitalter der Aufklärung. Lichtenberg gilt als Begründer des deutschsprachigen Aphorismus.
Lichtenberg befasste sich mit naturwissenschaftlichen Themen auf breiter Ebene, unter anderem mit der Geodäsie, Meteorologie, Astronomie und Chemie. Als Lehrender war er wegweisend, da er, entgegen dem Standard seiner Zeit, in seiner Vorlesung auch Experimente vorstellte. Mit fliegenden Drachen führte er seinen Studenten die Gewitterelektrizität vor, mit gasgefüllten Schweinsblasen nahm er die Ballonfahrt vorweg. Als Forscher führte er – Benjamin Franklin folgend – in der Elektrizitätslehre die Begriffe positive und negative Elektrizität ein.
Über viele Jahre hat Lichtenberg ab 1764 in Schreibheften, von ihm selbstironisch „Sudelbücher“ genannt, in aphoristischer Form unzählige Gedankensplitter (spontane Einfälle, Lesefrüchte, Reflexionen zu fast allen Wissensgebieten und naturwissenschaftliche Feststellungen) notiert, die postum veröffentlicht wurden. Sie belegen seine Aufgeschlossenheit für alles Neue, die enzyklopädische Weite seines Geistes und in besonderer Weise seine Fähigkeit zur skeptischen Beobachtung und ironischen Formulierung.
Quellen: Wikipedia; www.gutzitiert.de/