Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern derjenige, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.
Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778)
Warum bemessen wir ein Menschenleben in Jahren?
Was hat eine Zahl über ein Leben auszusagen? Es sagt lediglich etwas über die Lebenszeit aus, jedoch nicht über die Qualität des geführten Lebens.
Ein junger Mensch kann viel mehr erlebt und gefühlt haben, als so mancher älterer und lebenserfahrener. Es kommt darauf an, wie jeder seine Zeit nutzt und mit welchen Inhalten er sie füllt.
Zeit ist das kostbarste Gut, was wir haben. Es braucht Zeit seine Träume zu erfüllen und seine Ziele zu erreichen. Und wer diese Zeit nutzt, um sich selbst zu verwirklichen, sich und andere glücklich zu machen, kommt zu einem positiv empfundenen Leben.
Die Seele braucht Zeit, damit sie empfinden kann
Die Seele braucht viel Zeit, um alles, was passiert, nachempfinden zu können. Zeit für Ruhe, Müßiggang und Langeweile. Zeit sich zu besinnen und sich seiner Gefühle klar zu werden.
In solchen Momenten wird das Leben besonders intensiv „empfunden“.
Nichts, was ablenkt: Arbeit, andere Menschen oder digitale Medien. Sei manchmal allein mit dir, deinen Gedanken und deinen Gefühlen. In diesen Momenten wird sich deine Seele erholen.
Über Jean-Jacques Rousseau, geboren 1917 in der Schweiz
Jean-Jacques Rousseau verlebte eine unglückliche Kindheit. Weggegeben von seinem Vater und seinem Onkel, wächst er bei einem Pfarrer auf. Auch sein späteres Leben verläuft alles andere als geradlinig. Er nimmt verschiedene Lehrstellen an und beendet die meisten jedoch vorzeitig. Auch im weiteren Verlauf seines Lebens ändert er oft seine Tätigkeit, behält aber seine denkerische, philosophische Ader trotz vieler Konflikte immer bei.
Auch Jean-Jacques Rousseau hat sich wohl Zeit seines Lebens darauf besonnen, mit sich selbst und seinen Interessen im Einklang zu leben. Gerade ihm war es wohl ein Dorn im Auge, dass ein Menschenleben oft nur auf die gelebten Jahre reduziert wird, denn er kämpfte immer für ein besseres Leben und hat in seinen jungen Jahren sein Leben wohl mehr empfunden als die meisten.
Menschen wie Jean-Jacques Rousseau haben auch an ihrem Lebensabend nicht auf die Zahl der Jahre geachtet, die sie gelebt haben, sondern auf das Leben selbst und auf alle guten und schlechten Erinnerungen. Glücklich und zufrieden auf das Erlebte zurückblicken, das war das Lebensziel von Jean-Jacques Rousseau.
Jean-Jacques Rousseau starb 1778 plötzlich mit 66 Jahren in Frankreich.